Krankenhausreform: Keine Schließungen!

Krankenhausreform darf nicht zur Schließungswelle führen – Personal entlasten statt überlasten!

Die Junge Union Herne äußert sich besorgt über die anlaufende Krankenhausreform und deren mögliche Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung in unserer Stadt. Wir warnen vor einer Schließungswelle von Kliniken, die gerade in Städten wie Herne die medizinische Versorgung massiv gefährden könnte sowie vor einer Mehrbelastung für das Personal.

Klinikschließungen: Gefahr für die Daseinsvorsorge

In der aktuellen Debatte um die Krankenhausreform steht das Ziel im Vordergrund, die Versorgung zu zentralisieren und Kosten zu sparen. Doch gerade für Städte wie Herne bedeutet dies ein erhöhtes Risiko, dass kleinere oder spezialisierte Kliniken und Fachabteilungen der Herner Kliniken in ihrer Existenz bedroht sind. Dies könnte zu längeren Wegen für Patientinnen und Patienten führen – insbesondere in Notfallsituationen, in denen jede Minute zählt.

„Eine gute Gesundheitsversorgung darf nicht dem Rotstift geopfert werden. Es ist die Aufgabe der Politik, sicherzustellen, dass alle Bürgerinnen und Bürger Zugang zu qualitativ hochwertiger medizinischer Versorgung haben – unabhängig davon, wo sie wohnen.“, betont Jascha Hoppe, Vorsitzender der Jungen Union Herne und Dozent im Gesundheitswesen.

 

Pflegekräfte und Ärzte am Limit

Die geplanten Einschnitte treffen nicht nur die Patienten, sondern verschärfen auch die ohnehin angespannte Situation für das Personal in den Kliniken. Schon heute arbeiten Pflegekräfte und Ärzte am Limit, mit hoher Arbeitsbelastung und unzureichender Vergütung. Eine Reform, die vor allem auf Kostensenkung abzielt, wird die Arbeitsbedingungen weiter verschlechtern. Wir machen uns große Sorgen, um den Nachwuchs für das Gesundheitswesen. Wenn nicht zeitnah die Attraktivität des Berufsfeldes gesteigert wird, sehen wir für den Gesundheitsstandort Herne große Probleme.

 

Pflegeheime und Arztpraxen sind ebenfalls bedroht:

Die Umstrukturierung der Kliniken hat massive Auswirkungen auf das gesamte Gesundheitssystem. Die Diagnostik oder Therapie die bisher in Krankenhäusern stattgefunden hat, muss auf andere Gesundheitseinrichtungen wie Arztpraxen abgeschoben werden. Auch Pflegeheime und Ambulante Dienste werden vor große Probleme gestellt. Immer komplexere Behandlungen werden in Pflegeheimen durchgeführt werden müssen und das ohne Fort- und Weiterbildungen des Personals

„Ambulante Dienste, die ohnehin schon mit Personalmangel und einer teils unsicheren Finanzierung kämpfen, könnten durch die Reform vor zusätzliche Herausforderungen gestellt werden. Besonders kritisch wird es, wenn die Qualität und Intensität der benötigten Pflege nicht ausreichend finanziert wird oder die administrativen Anforderungen steigen. Zudem könnte die Umstellung von stationärer auf ambulante Versorgung dazu führen, dass Pflegebedürftige intensiver und länger betreut werden müssen, was die ambulanten Dienste vor große logistische und organisatorische Aufgaben stellt.“ so Lea Sobecki, stellv. Vorsitzende der Jungen Union und Pflegefachfrau.

 

Die Junge Union Herne fordert daher:

Keine Klinikschließungen ohne tragfähige Alternativen: Kliniken und genauso wichtige Fachabteilungen dürfen nicht einfach geschlossen werden, ohne dass gleichwertige Lösungen vor Ort geschaffen werden.

Entlastung statt Überlastung für das Personal: Es braucht mehr Investitionen in Personal, bessere Arbeitsbedingungen und eine faire Bezahlung.

Patientenwohl in den Mittelpunkt stellen: Die Reform muss sich an den Bedürfnissen der Patienten orientieren und nicht an kurzfristigen Einsparungen.

Wir fordern die Verantwortlichen in Bund und Land auf, die Reform im Dialog mit den Betroffenen vor Ort – den Kliniken, dem Personal und den Kommunen – nachzubessern. Ein bloßes Sparprogramm gefährdet die medizinische Grundversorgung und schwächt unser Gesundheitssystem langfristig.

Die Junge Union Herne wird sich weiterhin aktiv für den Erhalt einer zukunftsfähigen Gesundheitsversorgung in unserer Region einsetzen und die Interessen der Bürgerinnen und Bürger in den Mittelpunkt stellen.